• Frage: Wie lernt KI? Wie fühlt es sich an ein Wissenschaftler zu sein? Wie sind sie darauf gekommen bei I'm a Scientist mitzumachen?

    Frage gestellt such33vet am 24 Sep 2025.
    • Foto: Diego Calvanese

      Diego Calvanese Beantwortet am 24 Sep 2025: last edited 24 Sep 2025 19:16


      Es gibt verschiedene Arten von KIs, und sie lernen auf unterschiedliche Weise. Gemeinsam ist aber, dass KIs sehr viele Informationen brauchen, um zu lernen. Das ist anders als bei uns Menschen: wir können schon aus wenigen Beispielen etwas verstehen. KIs dagegen sind besonders gut darin, in großen Datenmengen sehr komplexe Muster zu erkennen, wenn sie gut trainiert wurden.

      Ein Beispiel: Eine KI soll lernen, auf einem Bild Äpfel von Birnen zu unterscheiden. Am Anfang rät sie nur zufällig. Beim Training zeigt man ihr viele Bilder, und zu jedem Bild sagt man ihr, ob es ein Apfel oder eine Birne ist. Jedes Mal passt die KI ihre „inneren Einstellungen“ (man kann sich das wie Schieberegler vorstellen) ein kleines Stück an: Wenn sie falsch liegt, werden die Einstellungen so verändert, dass die KI diesen Fehler nächstes Mal eher vermeidet. Wenn sie richtig liegt, werden die passenden Einstellungen verstärkt.

      Nach vielen Tausenden solcher Beispiele hat die KI dann gelernt, die Muster von Äpfeln und Birnen zu unterscheiden. Und sie kann dann auch bei neuen Bildern meist die richtige Antwort geben.

      Zur Frage, wie es sich anfühlt ein Wissenschaftler zu sein, kann ich sagen, dass es ein sehr schöner Beruf ist, denn wir haben meistens sehr viel Freiheit. Wir können uns aussuchen, an welchen Problemen wir arbeiten möchten, wie wir die Probleme angehen wollen, und auch wie viel Zeit wir für die Lösung einsetzen. Das endet dann meistens so, dass wir eher viel arbeiten, denn wir machen unsere Arbeit mit Leidenschaft, und sie macht uns Spass. Sie ist so wie ein Hobby.
      Natürlich ist nicht immer alles rosig, und wenn etwas nicht so klappt, wie wir es möchten oder uns gedacht haben, dann kann das sehr viel Energie und Zeit kosten. Und da gibt es dann nicht wirklich Feierabend oder Wochenenden, wo wir abschalten können.

      Zu I’m a Scientist bin ich durch eine Email gekommen. Ich weiss gar nicht mehr von wem. Aber mir hat die Idee gut gefallen, und da habe ich mich angemeldet. Ursprünglich dachte ich, die Chats wären live, d.h. Fragen und Antworten im Gespräch oder mit Video. Und das hätte mir vielleicht noch besser gefallen, denn man kann dann mehr vermitteln. Aber auch so finde ich es toll.

    • Foto: Sarah Oberbichler

      Sarah Oberbichler Beantwortet am 24 Sep 2025:


      Modelle, so wie sie Chatbots zugrunde liegen, lernen in mehreren Schritten:

      1. Aus ganz ganz großen Mengen an Daten (unsupervised). Modelle lernen die wahrscheinlichsten nächsten Token vorauszusagen.
      2. Durch Beispiele mit „richtigen“ Antworten (supervised). Modelle lernen zu kommunizieren.
      3. Durch menschliches Feedback (reinforcement learning). Modelle lernen, welche Art der Kommunikation angemessen ist.

      Anders als Menschen lernen KI-Systeme jedoch nicht kontinuierlich.

      Zur Frage, wie es sich anfühlt, Wissenschaftlerin zu sein: Für mich bedeutet dieser Beruf, jeden Tag das machen zu dürfen, was mir unglaublich viel Spaß macht. Ich mag die Flexibilität, Kreativität, Abwechslung. Ich reise gerne, gebe gerne mein Wissen weiter. Eine wissenschaftliche Karriere bedeutet aber auch Unsicherheit für viele Jahre, vor allem für Frauen auch erschwerte Familienplanung (da es üblich ist, an verschiedenen Universitäten in verschiedenen Ländern Erfahrungen zu sammeln). Durchhaltevermögen ist wichtig.

      Zur letzten Frage: Ich wurde von einer Arbeitskollegin auf das Programm aufmerksam gemacht.

Kommentare