• Frage: Was ist der technische Unterschied zwischen Wortvorschlägen, wie sie z.B. bei einem IPhone zu finden sind, und der Methode mit der eine KI einen Text schreibt?

    Frage gestellt east33art am 17 Sep 2025.
    • Foto: Marcus Kubsch

      Marcus Kubsch Beantwortet am 17 Sep 2025:


      Der Unterschied liegt in den zugrundeliegenden Methoden. Wenn es nur um einfache Wortvorschläge geht, basiert dies häufig auf relativ einfachen Methoden wie z.B. Wörterbüchern und Häufigkeitslisten. Hiermit kann man Vermutungen anstellen, welches Wort auf das vorherige Folgt (z.B. folgt auf „gelbe“ eher „Banane“ als „Tomate“.) Wenn eine KI (z.B. ChatGPT oder Claude) eine Text schreibt, basiert dies auf komplexen Methoden die viel Rechenleistung brauchen. Typischerweise laufen große Sprachmodelle im Hintergrund (Large Language Model, LLM), welche für ihre Vorhersagen den gesamten Kontext mit betrachten. Dies ermöglicht bessere Vermutungen (geht es zum Beispiel bei einem Text um Autos, folgt auf „gelbe“ wohl eher „Ampel“ als „Banane“ (es sei denn es geht um MarioKart)). Soekia.ch biete eine gute Erklärung, wie LLMs prinzipiell funktionieren.

    • Foto: Sarah Oberbichler

      Sarah Oberbichler Beantwortet am 17 Sep 2025:


      Wie Marcus schon geschrieben hat, sind das unterschiedliche Sprachverarbeitungsmethoden. Nehmen wir ein Beispiel her: „Ich habe Halsschmerzen und kaufe mir …“. Bei Smartphone-Keyboards (wie beim Tippen in WhatsApp) wird z.B. „etwas“ vorgeschlagen, während fortgeschrittene KI-Systeme wie Claude „Halstabletten“ als nächstes Wort vorschlagen würden.
      Statistisch gesehen kommen die Wörter „kaufe mir“ und „etwas“ häufig gemeinsam vor. „Kaufe mir etwas“ ist also eine häufige Wortfolge (N-Gram). „Kaufe mir Halstabletten“ ist dagegen ein seltenes N-Gram. Einfache Vorhersagesysteme wählen meist die statistisch wahrscheinlichste Wortfolge, auch wenn diese nicht zum Kontext passt.
      Fortgeschrittene KI-Systeme beziehen sich bei ihrer Vorhersage hingegen nicht nur darauf, wie oft Wörter gemeinsam vorkommen, sondern analysieren die Bedeutung und den Kontext des gesamten Textes – selbst bei sehr langen Texten. Allerdings nutzen auch Smartphone-Keyboards zunehmend simple KI-Modelle, wobei die Implementierung stark variiert.

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